Hans "Joan" Gamper

Hans Gamper, der Gründer des FC Barcelona, war ein Schweizer. Er erblickte am 22. November 1877 in Winterthur das Licht der Welt.


Gamper kam als eines von fünf Kindern in Winterthur zur Welt. Nachdem seine Mutter an Tuberkulose gestorben war, zog die Familie nach Zürich. Die schwierige familiäre Situation brachte Hans Gamper zum Sport.

Gamper fühlte sich in jeder Sportart wohl, gewann Radrennen und zeigte gute Leistungen in der Leichtathletik. Nebenbei spielte er auch Rugby, Tennis, Golf und Fussball. Fussball war auch der Sport, der ihn besonders begeisterte.


Hans Gamper trat 1894 dem FC Excelsior bei. Zwei Jahre später gründete er den FC Zürich mit, bei dem er von 1896 bis 1897 spielte und erster Captain der Clubgeschichte war.


Im Oktober 1898 zog er nach Barcelona, wo er als Buchhalter und Sportkolumnist arbeitete. Er schloss sich der lokalen Schweizer evangelischen Kirche an und begann, im Bezirk von Sarrià-Sant Gervasi mit anderen Protestanten aus der Gemeinde Fussball zu spielen.

Nach etwa einem Jahr hatte er die Idee, einen eigenen Fussballklub zu gründen und suchte über eine Zeitungsanzeige in Los Deportes nach Gleichgesinnten. Schliesslich wurde der Verein von 36 Mitgliedern gegründet und der Name FC Barcelona gewählt. Hans Gamper führte auch die Vereinsfarben Blau und Rot ein, jedoch ist umstritten, ob er die Farbgebung von seinem Stammverein FC Excelsior Zürich übernahm oder von den Farben des FC Basel inspiriert worden ist.

Hans Gamper wurde erster Kapitän des FC Barcelona, für den er zwischen 1899 und 1903 120 Tore in 51 Spielen schoss. Er war einer der besten Fussballspieler seiner Zeit und hält beim FC Barcelona bis heute den Rekord für die meiste Tore in einem Spiel. Gleich in drei Spielen zwischen 1901 und 1903 erzielte er jeweils neun Tore.


Von 1908 bis 1913 war er zum ersten - von insgesamt fünf - Mal Präsident des Vereins. Gamper erreichte die finanzielle Rettung des Clubs und initiierte den Bau des ersten eigenen Stadions. Gamper vergass nicht, für seine Ziele auch gegen den Widerstand der spanischen Autoritäten zu kämpfen, und wurde aufgrund dessen immer wieder angeklagt.

Am 14. Juni 1925 wurde ein Freundschaftsspiel zu Ehren des katalanischen Volks-Chores Orfeó Català organisiert. 14.000 Zuschauer buhten während der spanischen Nationalhymne und applaudierten der britischen Hymne. Gamper wurde genötigt, zurückzutreten und wegen Unterstützung des „Katalanismus“ für drei Monate des Landes verwiesen, das Stadion wurde für ein halbes Jahr geschlossen. Darüber hinaus wurde Gamper jeglicher Kontakt mit dem FC Barcelona verboten, was ihn schwer traf, da er sein Lebenswerk zerstört sah.

Infolge der Weltwirtschaftskrise 1929 verlor Gamper sein gesamtes Vermögen. Von Depressionen geplagt, erschoss er sich am 30. Juli 1930 in seinem Haus in Barcelona. Tausende folgten dem Trauerzug.


1957 sollte das neue Stadion (Nou Camp) nach Hans Gamper benannt werden. Der spanische Diktator Franco hat dies allerdings verboten.


Zu Ehren Hans Gampers findet bis heute jährlich das Gamper-Turnier in Barcelona statt.